Warum “Lernen lernen” das wichtigste Unterrichtsfach wäre

Als vor ca. 10 Jahren die ersten Schulen in Deutschland eine Methodenwoche für die 7. Klassen durchführten, freute ich mich als Methodiker und sah die für einen richtigen und notwendigen Schritt an. Doch irgendwie wurde in vielen Schulen diese Ausbildung zu einer Art  Alibi- Veranstaltung. So nach dem Motto: Jetzt haben wir den Schülern ja gezeigt, wie es geht. Nun brauchen wir uns darum nicht mehr zu kümmern. Danach sind alle wieder zum Tagesgeschehen übergegangen.
Ich musste letztens lächeln, als meine Kollegin, die von unserer Lehrerfortbildung begeistert war, mich ein paar Wochen später ansprach, dass sie nun das Mindmap in ihrem Unterricht eingesetzt hat. Das könnten nun ihre Schüler, das nächste Thema werde ich mit einer neuen Methode beginnen. Mindmappen können sie ja nun. ich glaube, so wird sie nicht gegen eine mächtige Kraft angehen können- gegen die Gewohnheiten.

Lernen lernen mit neuen Methoden=Brechen mit Gewohnheiten

Je jünger die Schüler sind, desto leichter ist es, eine neue Methode einzusetzen. Die Schüler müssen aber auch hier erkennen, dass sie mit dieser neuen Methode bessere Ergebnisse erzielen. Das könnte sein, sie bringt den Nutzer schneller ans Ziel oder man prägt sich mehr ein oder man bekommt mehr Übersicht. Dieser Effekt sollte schnell erkennbar sein. Je älter die Schüler sind, desto deutlicher muss der Effekt erkennbar sein. Wenn ich in einer 12. Klasse erst das Mindmappen einführe, stoße ich gewöhnlich auf viele Vorbehalte. Erst wenn der Effekt deutlich wird, sind die Schüler offen dafür.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Schüler haben 11 Jahre lang ihre Mitschriften mit der vlonru-Methode (spaßig für von links oben nach rechts unten) bewältigt. Natürlich haben sie damit auch einige Erfolge erzielt. Der Kopf ist daran gewöhnt. Ein Mindmap ist schon eine etwas andere Aufzeichnungsmethode.

Neues Unterrichtsfach “Das Lernen lernen” in Sachsen und Sachsen-Anhalt

Genialer Ansatz. Endlich haben Bildungsministerien solch ein Fach ins Leben gerufen. Nur in der Praxis sieht die Umsetzung etwas komplizierter aus. Wer soll die neuen Methoden unterrichten? Wer berät die Schüler, welche Methode zu welchem Lernstoff passt? In der Regel wird ein engagierter Lehrer dafür eingesetzt, der nun mühselig das macht, was ich vor 30 Jahren gemacht habe- Bücher wälzen, schauen, was es auf dem Markt gibt. Cleverer ist es da, wenn man sich Spezialisten ins Haus holt und gleich einmal alle KollegInnen und insbesondere die KollegInen mit dem Fach “Das Lernen lernen” fortbildet, oder?
Also, wenn ihr aus diesen Bundesländern seid, dann fragt doch einmal an euren Schulen nach. Unser Konzept “Das lernen lernen”,  Ausbildung von Schüler- Coaches und all die Seminare, die wir in den Schulen durchführen können sind ein sehr wertvoller Mosaikstein für dieses Unterrichtsfach. Für die meisten sicherlich die Grundlage.
In diesem Jahr haben wir in Sachsen-Anhalt die erste Schulung mit Direktoren von Referenzschulen durchgeführt. Diese wiederum sehen in uns nun einen wertvollen Bestandteil ihres Schulkonzeptes. In jedem Fall haben sie uns für ihre Lehrerweiterbildung gebucht.

In anderen Bundesländern gibt es dieses Unterrichtsfach noch nicht. Aber auch hier werden die Ministerien nicht umhin kommen, um etwas Ähnliches einzuführen. Dann wäre aber ein Konzept dafür recht hilfreich. Auch dafür haben wir das Know How. man muss uns nur fragen .-)

Lernen lernen für Lehrer
Mr. Mindmap Jens Voigt
Lernen lernen ist cool und macht stark.
Das Lernen lernen sollte das wichtigste Ziel der Schulausbildung sein.