Warum Rätsel so gut für’s Gehirn sind

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Nun geht auch wieder die Rätselsaison los. Das erste Rätsel 2014 steht im Netz und die Köpfe dürfen  wieder qualmen.
Diese Ja/Nein – Rätsel hatte ich vor fast 20 Jahren einmal bei einer Party kennengelernt. Ich fand diese höchst anregend und die Stimmung bei den 40 Partygästen unglaublich gut. Später kamen drei,  vier dieser Rätsel hinzu, doch irgendwann  wiederholten sie sich.
Das war der Anlass für mich, mir eigene auszudenken. Schließlich wollte ich in Vertretungsstunden damit meine Schüler unterhalten bzw. ihre kognitiven Fähigkeiten trainieren.

10 Jahre Kopfnüsse im Netz

Als ich vor fast 10 Jahren meine erste Internetseite hatte, bat ich den Programmierer, mir eine Datenbank zu basteln, mit der man solche Rätsel auch im Netz spielen kann. Gesagt , getan. Die Kopfnüsse wurden angenommen.  Manchmal lief es auch so ab:
Die Bürobelegschaft schaute zu Arbeitsbeginn auf das Rätsel oder auf die Fragen, die bereits gestellt wurden und gab dann in der Mittagspause der Sekretärin den Auftrag, ihre Fragen einzugeben.
Mittlerweile gehen wir nun ins 11. Internet-Jahr und das bedeutet, dass bisher etwa 120 dieser Rätsel die grauen Zellen meiner Rategemeinde angeregt haben.

Aber auch sonst greife ich gerne auf diesen Fundus zurück-
haben wir eine längere Autofahrt vor uns ,lasse ich meine Frau Daggi knobeln- daher haben wir schon daheim den Begriff- “Das ist ein “150 km- Rätsel” oder nur ein “45 km- Rätsel” . Letzteres  muss ich dann noch ein wenig schwerer machen.

Im Netz sind das für mich “20- Fragen- Rätsel” oder “56- Fragen- Rätsel”. Alle Rätsel, bei denen die Rategemeinde  mehr als  50 Fragen gebraucht hat, um zur Lösung zu kommen, gefallen mir besonders gut- einerseits waren sie nicht zu leicht, andererseits sind die Rater bei der Stange geblieben und haben nicht aufgegeben.

Walnuss

Warum Schüler statt 30 Minuten freiwillig 55 Minuten rennen

Im Unterricht finden meine Rätsel übrigens nicht nur in Vertretungsstunden Anwendung (Hier kämpfen häufig Jungen gegen Mädchen oder einzelne Bankreihen gegeneinander) , sondern auch im Sportunterricht:
Beim Ausdauerlauf, in dem es wirklich nur ums längere Laufen geht (Note 1 – 30 min. hintereinander joggen) mache ich Folgendes:

Ich nenne ihnen meine Bedingung: Die Note 1 gibt es für 30 Minuten.
Wer aber freiwillig 45 Minuten rennen möchte, bekommt von mir ein Rätsel. Da sie meine Art des Rätselstellens  kennen, lassen sich sich fast immer alle darauf ein.

So stelle  allen Schülern ein gemeinsames Rätsel am Start, nehme die Zeit und die Schüler beginnen mitden ersten Laufschritten bereits zu knobeln. Jedes Mal, wenn sie an mir vorbei kommen, dürfen sie mit eine Frage stellen, die ich mit ja oder nein beantworte. So vergeht Runde um Runde, die Sportler haben längst vergessen, dass Ausdauerlauf ja eigentlich anstrengend sein könnte, denn das Rätsel beschäftigt sie mehr.
Ist nach 45 Minuten die Lösung immer noch nicht da, rennen die meisten tatsächlich gerne so lange weiter, bis sie die selbst auf die Lösung gekommen sind. Das kann schon mal 10 Minuten länger dauern.

Warum Rätsel so wertvoll für das Gehirn sindWalnuss

In Vera F. Birkenbihls Buch “Intelligente Rätsel-Spiele”heißt es:
“Wer gut fragt, hat auch gut gedacht.” Und das kann man trainieren.

Sie setzte diese Rätselspiele in ihren Seminaren immer sehr erfolgreich ein.
Solche Artvon Rätseln  schulen das logische Denken immens und trainieren die richtige Fragetechnik.
Daher werden Rätsel zu Denkwerkzeugen. Nach Postman, der in seinem Buch “Keine Götter mehr- das Ende der Erziehung” dieses Werkzeug aufgreift, gilt das Training der Fragetechnik als eine der wichtigsten  Denk-Instrumente, das die Menschheit kennt.

  • Rätsel  trainieren das assoziative Denken
  • Rätsel  trainieren das laterale Denkvermögen, also das Querdenken
  • Dies wiederum bedeutet, dass gute Rater auch schneller auf  Problemlösungen kommen.
  • Rätsel trainieren die Sprache und die Rhetorik
  • Rätsel trainieren das aufmerksame Zuhören
  • Rätsel machen Spaß und sind spannend
  • “Rätselraten  ist  eine der besten und angenehmsten Möglichkeiten, um unseren Geist zu nutzen und zu trainieren”
    Vera .F. Birkenbihl in Intelligente Rätsel-Spiele

Und wenn man meiner Rate-Fan-Gemeinde Glauben schenken darf (und ich tue das) , erweitern Ja-Nein- Rätsel auch unser Wissensnetz immens:

“Ich habe zwar das Rätsel mit dem verschwundenen See nicht gewonnen, aber nun weiß ich alles über Karstgebiete im Balkan.”
Eine Raterin hatte intensiv recherchiert und so tun es viele.

Und aus diesem Grund wird es auch in diesem Jahr wieder mindestens 12 Rätsel geben. Das aktuellste  findest du immer hier

 

 

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