Test beweist: Mindmap zum Gradnetz der Erde ist eine Lösung
Ich bin seit fast 30 Jahren Erdkundelehrer und weiß ziemlich genau, weshalb viele Schüler in Klasse 7 bzw. 8 plötzlich dieses spannende Fach nicht mehr ganz so mögen- es dreht sich meistens um die drögen Stunden, wenn es um die Bestimmung von geographischer Breite und Länge geht und um das Zuordnen von Meridianen und Breitenkreisen. Fachchinesisch schreckt einfach ab! Vor allem Mädchen. Da es ein Frusterlebnis gab, wird ab sofort der Atlas ignoriert.
Warum nicht der Einsatz eines Mindmaps zum Gradnetz der Erde?
Aber warum nicht ein Mindmap so gestalten, dass es allen Schüler leicht fällt, sich in topographischen Karten besser zurecht zu finden?
Per Mindmap entstand eine Übersichtlichkeit, der Schüler erfährt Wissenwertes, vor allem aber wirkte auf ihn das Bild im unteren Teil, um ab sofort nie mehr Länge und Breite zu verwechseln.
Gesagt, getan und ausgetestet:
Wenn zuvor in der Regel 80% der Schüler ob der “Schwere der Aufgaben”, einen Ort im Gradnetz einzuordnen stöhnten , fielen mit nach der Arbeit mit diesem Mindmap zum Gradnetz der Erde 80% der Schüler diese Aufgaben sehr leicht und das restliche Fünftel bewältigte diese Aufgabe befriedigend, vor allem aber ohne Frust.
Ich setzte in meinem Unterricht
a) das Mindmap als Original an der Tafel ein,
b) die Schüler erhielten ein schwarz-weißes Lückenmindmap,
c) das sie per Laufdiktat am Platz füllen mussten und
d) anschließend bunt gestalten durften.
Hier arbeitete sowohl das Kurzzeitgedächtnis der Schüler, also ihr Arbeitsspeicher ( Laufdiktat) als auch ihre beide Hirnhälften ( Farbe, Bilder, Daten) , was das Einprägen bei den meisten spielend leicht machte.
Gegenseitige Hilfe war erlaubt und gewünscht. Danach erhielten sie gezielt Aufgaben mit Koordinaten, um Orte zu finden bzw. zu bestimmen. Das klappte sehr gut.
Das Mindmap ist auch als Bundle erhältlich.
Nachhaltige Ergebnisse, die sich sehen lassen können
Selbst nach drei Wochen war noch alles abgespeichert. Wir wiederholten mit “täglichen” Übungen, wobei “täglich” deshalb in Anführungszeichen steht, weil es sich hier um Ein-Stunden-Fach/Woche* handelt.
Selbst bei meinem Ein-Stunden-Fach gab es diesmal sehr gute Ergebnisse:
Erstmals begeisterten diese sowohl Schüler als auch Lehrer:
15x Note 1,
12x Note 2,
3x Note 3.
Dabei hatte ich die Arbeit schwerer gestaltet als in früheren Jahren.
Und dieses Ergebnis hat sowohl meine Schüler als auch mich überzeugt.
Spielend lernen- und das mit Erfolg!
Anmerkung:
*Inzwischen weiß man, dass es besser wäre, wenn man bestimmte Fachgebiete besser in höherer Konzentration unterrichten sollte, um den Behaltenseffekt zu steigern oder erst möglich zu machen. Das Problem ist das Manifestieren von neu gebildeten Nervenverbindungen, die sich eigentlich nur dann stabilisieren, wenn man regelmäßig und in deutlich kürzeren Abständen auf das Gelernte zurück kommt. Besser wäre es also ein halbes Jahr Erdkundeunterricht mit 5 Wochenstunden (in Seminarblöcken) zu unterrichten, als diesen Stoff auf 4 Jahr zu verteilen. Aber das muss sich in den Kultusministerien erst noch herumsprechen.
Lieber Jens,
hurra, jetzt weiß ich was über den großen Fritz. Es hat so viel Spaß gemacht, die Übung durchzuführen, dass ich das gern weitergeben möchte. Natürlich kannte ich Mind Mapping vorher, habe es aber bisher nur zur Strukturierung eigener Notizen genutzt und bin be-Geist-ert über die Lernmöglichkeiten.
Frage! Darf ich das Video im Unterricht mit einer Erwachsenengruppe nutzen, um sie von ihrer Lernfähigkeit praktisch zu überzeugen? Großen Dank für Deine Arbeit!!!
Herzlichen Gruß
Reinhild
Hallo Reinhild, aber sehr gerne doch. je mehr Leute sich für diese Technik begeistern, desto eher schnellen wir auf Platz 1 bei Onkel Pisa.