Die Akademie für Lernmethoden auf dem Dyskalkulie-Kongress

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Ein Lernsystem, das noch für Furore sorgen wird

Foto: echtfotografie

Ich bin euch ja noch den Bericht von unserem Ausflug in die Dyskalkulie-Welt schuldig, der uns im Juni 2017 nach Salzburg führte. Um es vorweg zu nehmen: 1600 km Autobahn haben sich gelohnt. Der dortige Kongress war gut besucht- ca. 250 sehr motivierte und engagierte Teilnehmer, alles zertifizierte oder angehende Dyskalkulie- und Legasthenie-Trainer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz waren gekommen, um etliche Fachvorträge zu besuchen.

Meine Frau und ich hatten die Möglichkeit, an unserem Ausstellungsstand unser neuartiges Lernsystem  des 1 x 1- Paketes 2.0 vorzustellen.
Begeistert, fast ungläubig lauschten die Trainer unserer vollkommen neuen Herangehensweise.
Dieses systematische Umwandeln der von den Dyskalkuliekindern gefürchteten abstrakten Zahlen in Bilder, die Einordnung in ein Gedächtnissystem war für viele erst einmal so neu, dass sie unsere Erfahrungen damit kaum glauben konnten.
Was würdest du denn auch davon halten, wenn du erführest, die Erlernzeit einer Malfolge sollte statt 3-4 Wochen plötzlich nur noch 20 Minuten dauern? Als wir aber am direkten Beispiel die Malfolge mit der 8 (offenbar die schwierigste) in weniger als 10 Minuten demonstrierten, waren sie mehr als verblüfft.

Skepsis und Begeisterung

„Aber verstehen denn die Kinder überhaupt, was es bedeutet, Zahlen miteinander zu multiplizieren?“
Auch hier konnten wir punkten. Ich demonstrierte mit unseren Gigi- Blöcken, wie unsere Teilnehmer spielend leicht mit Mengen nicht nur rechnen, sondern auch herrliche Gebilde schaffen können. Bilder wurden gezeigt. Ich beschrieb bildlich, wie wir es im Seminar machen:
Erst werden mehrere Säulen mit je gleich vielen Steinen errichtet: Nun müssen die Kinder alle Steine zählen: 49. Dann meine Frage, ob es nicht auch schneller ginge. Nach und nach kommen wir dazu, zu erkennen, was Multiplikation bedeutet:

7+7+7+7+7+7+7 = 49.

Für die Bequemen aber kann man auch rechnen 7 x 7 = 49. Doch dazu braucht man das Wissen um das kleine 1 x 1 und dann legen wir los. Aber mit Dyskalkuliekindern?
Aber ja, denn wir arbeiten ja erst einmal gar nicht mit den schwierigen Zahlen, wir kreieren ja erst einmal nur Bilder.

Der “Ball-im Tor-Effekt” mit neuen Lernspiel “Enten und Küken”

Als wir in die verblüfften Gesichter der Trainer schauten, legten wir nach : Unser Spiel Enten und Küken, das auf einer  Spielidee von Karin und Stefan Holenstein aus der Schweiz basiert und von uns auf unser Lernsystem zugeschnitten wurde, überzeugte nun die letzten Skeptiker. Mit diesem Spiel kann sich ein Kind vollkommen autark selbst kontrollieren, egal, ob es sich um Malfolgen, Additionsaufgaben oder Kettenrechnungen handelt.
Aufgaben wie 4 + 5 = ? werden in Blitzeseile gegengerechnet und ergeben durch Schieben von Spielsteinen ( Enten oder Küken) wie auch 7 + 2 oder 6 + 3 das Ergebnis 9.
Aber wenn nun eine Aufgabe wie 87 + 65 + 98 + 34 + 2 + 67 = 351 kontrolliert werden muss? In ca. 20 Sekunden hat das Kind sein Ergebnis kontrolliert, muss allerdings feststellen, dass es sich um 2 verrechnet hatte, denn das Ergebnis muss schließlich 353 lauten. Wo mag nur der Fehler gelegen haben? Aber nicht der Lehrer oder die Mutti hat mahnend auf den Fehler aufmerksam gemacht, sondern das Kind selbst. Ein riesengroßer Unterschied.

Übrigens gehen auch solche Rechnungen wie 5×6 + 7×8 + 9×3 =
Demnächst werden wir mit dem Spiel auch 3stelligen Zahlen miteinander addieren können.
Dann kann ein Legespiel plötzlich gegen einen Taschenrechner antreten und sicher gewinnen. Doch damit dem Kind nicht das Rechnen abnehmen, sondern es beim Erwerben seiner Rechenkompetenz unterstützen. Enten und Küken ist nur im Pluspaket enthalten bzw. im Ergänzungsset

Die Abkürzung

Metapher zu den Lernsystemen

Natürlich kann ich die Ungläubigkeit vieler Trainer absolut verstehen. Ihnen muss es so gehen wie Menschen, die eine riesige Treppe mit 1000 Stufen erklimmen müssen, um ein Ergebnis zu erreichen. Oben steht die Belohnung: Die Beherrschung des 1 x 1.
Die Schule bleibt bei Dyskalkuliekindern meist irgendwo auf den ersten 100 Stufen der Treppe stecken, das Ergebnis wird nicht erreicht- der Schüler ist nicht dazu in der Lage, eine Malfolge zu erlernen! Folge im besten Fall: Akzeptanz der Lernbehinderung. (Diese Akzeptanz gilt scheinbar nur bis zum 18. Lebensjahr. Danach können die Betroffen zwar weiterhin nicht rechnen und mit Zahlen umgehen, müssen aber um ihren Status der Schwerbehinderung kämpfen).
Die Dyskalkulietrainer aber sind engagiert und geben sich damit nicht zufrieden. Sie tüfteln sich immer neue Möglichkeiten aus, um die Treppe eleganter und schneller zu bewältigen. Die einen schwören darauf, auf der linken Seite zu gehen, andere auf der rechten. Wiederum andere empfehlen zu hüpfen. Speziell Trainierte schaffen es, immer zwei Stufen zu nehmen, wiederum andere erfinden eine „Treppen-Ersteige-Maschine“. Das Gute: Die meisten erreichen tatsächlich das Ziel, nur eben auf eine andere Art. Es ist manchmal mühsam und dauert seine Zeit.

Aber die Trainer bleiben in ihrer Vorgehensweise alle auf der Treppe.
Was aber, wenn nun jemand aus Rauen einen Paradigmenwechsel vornimmt und von oben kommt? Vielleicht  mit einem Fallschirm oder einem Hubschrauber?

Das ungefähr ist der Vergleich, wie wenn die Kinder bisher immer nur mit der linken Gehirnhälfte arbeiten sollten, plötzlich aber die rechte dazu genommen wird. So geschieht es in unserem 1×1- Lernsystem. Bei uns wird aus einem ehemaligen Treppensteiger plötzlich ein Hubschrauberpilot.
Und wie der Pilot werden die Kinder, die nun systematisch mit beiden Hirnhälften arbeiten, ihr Ziel erreichen, ohne aus der Puste zu kommen.

Fazit:
Nun kennt man uns auch in Dyskalkuliekreisen aus Deutschland, der Schweiz und Gastgeber Österreich. Wir sollen im nächsten Jahr unbedingt wiederkommen, dann sicher auch mit einem Bühnenauftritt im Audi Max der Uni Salzburg. Bis dahin wird bereits in vielen Lernpraxen unser System Einzug gehalten haben. In vier Bundesländern ist es bereits etabliert, Österreich ist nun dazugekommen.

Euer Jens

PS. Wenn du mehr zu unserem 1×1- Lernsystem wissen möchtest- du findest es >>hier<<

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