Abiturprüfungen nach zwei Jahren gehirn-gerechtem Unterricht

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Abiprüfungen nach 2 Jahren gezieltem Methodikunterricht: 9x Note 1, 5x Note 2 und 5x Note 3. Bestes Ergebnis seit 18 Jahren. Durchschnitt: 11,23 Punkte. Dabei hätte das Ergebnis noch besser ausfallen können.

Mit neuen Lernmethoden zur Abiprüfung

Es ist ja bekannt, dass ich neben der Akademie für Lernmethoden noch einen anderen Beruf habe- ich bin Erdkundelehrer in einem Gymnasium. All meine Methoden werden natürlich im Unterricht häufig eingesetzt. Die Frage stellt sich nur, ob dies sich auch in Abschlussergebnissen niederschlagen würde. 2015 bot sich erstmals ein Vergleich. Spannend war es für mich, ob sich Veränderungen zu meinen früheren Abiturprüfungen ergaben. Die letzte hatte ich am Gymnasium Erkner im Jahr 2009 durchgeführt, damals standen mir die vielen neuen Methoden noch nicht in dem Maße zur Verfügung. Meine Firma steckte noch in den Kinderschuhen. Vieles war noch nicht entwickelt.

Abiturprüfung mit gezieltem Methodiktraining

Abiturprüfung mit gezieltem Methodiktraining

Ein Novum: Mindmaps als Zusammenfassung

Um nicht in den Ruf zu kommen, meine Prüfungsfragen wären eventuell zu leicht, erhöhte ich diesmal sogar meine Anforderungen. Dabei hoffte ich, dass sich meine Schüler mindestens ebenso fleißig auf die Prüfung vorbereitet hatten wie die in früheren Zeiten. Ein Unterschied zu meinem früheren Geographieunterricht: Meine Schüler bekamen stets Mindmaps als Zusammenfassung oder mussten sie sich selbst erarbeiten. Zudem arbeiteten meine Schüler seit der 11. Klasse mit Memoflip, ALMUT- Technik und der Lernrallye.

Gehirn-gerechte Prüfungsvorbereitung

Wir übten 2 Jahre lang viel Kartenarbeit und das Auswerten von Übersichten und Statistiken. Noch vor der Prüfung hatte ich eine Topographiearbeit zurückgegeben, in der 73 topographische Begriffe in eine stumme Karte eingetragen werden mussten. Das ist nicht leicht… ohne Lerntechnik. Für den gewöhnlichen Schüler in der Regel der blanke Horror. Das stolze Ergebnis: 20x Note 1+, 2x Note 1. Am Wichtigsten schien mir die Systematisierung in Mindmap- Form aller Themen. Umso gespannter war ich, wie sich die Arbeit der letzten zwei Jahre mit modernen Methoden in den Prüfungsergebnissen niederschlagen würde.

Erfreuliche Prüfungsergebnisse

Neun meiner 19 Schüler bestanden mit der Note 1 und besser, nur 5 schnitten schlechter als gut (Note 2) ab. Wir erreichten einen Durchschnitt von über 11 Punkten, was bei dieser großen Anzahl der Prüflinge hervorragend ist. Es war das beste Ergebnis meiner bisher ca. 18 Abiturprüfungen.Die Schüler konnten frei reden, gingen strukturiert vor und hatten ein solides Grundwissen, das sie auf vollkommen neue Themen anwenden konnten.

Der Prüfungsablauf: Jeder Schüler hatte 30 Minuten Vorbereitungszeit. Er bekommt ein Thema, das wir so speziell nicht behandelt haben, muss aus seinem Wissensnetz einen Kontext bilden und das dann auf das Prüfungsthema anwenden. Dabei entfallen ca. 50% der Prüfungsleistung auf anwendbares Wissen, 25% auf Wiedergabe von Gelerntem und 25% auf eigene Gedanken zum Thema. In der Prüfung selbst hält er einen 10minütigen Vortrag, anschließend folgt ein Prüfungsgespräch von 10 Minuten Länge.

Hätte das Abitur-Ergebnis noch besser ausfallen können?

Ich denke ja, die Prüflinge hatte ich erst in der 11. Klasse übernommen. Zu diesem Zeitpunkt hatten viele feste Gewohnheiten zu lernen und sind Neuem gar nicht so aufgeschlossen, wie man vielleicht vermuten könnte. Es ist deutlich leichter, in einer 7. Klasse eine neue Methode einzuführen. In der Sekundarstufe II braucht man dazu mehr Geduld und Aufklärungsarbeit. Es gab sogar Beschwerden, dass ich zu viel auf diesen neuen Methoden herumreiten würde. Daher bot ich die Mindmap- Zusammenfassungen am Ende der Stunde nur an. Wer sie nicht wollte, nahm sie nicht. Meist waren alle vergriffen.

Erfreulich war, dass sich bis auf eine Ausnahme alle Schüler fleißig auf die Prüfung vorbereitet hatten. In diesem kleinen (sicherlich nicht repräsentativen) Vergleich war aber eine Tendenz deutlich zu erkennen: Die Schüler mit dem sicheren Methodenwissen gingen in der Regel strukturierter vor, teilten sich ihre Zeit besser ein und redeten freier. Vielleicht war auch das ausschlaggebend: Da ihr Wissen gefestigter war, traten sie auch selbstbewusster auf. Wir sind auf einem richtigen Weg.

Wir arbeiten daran, dass unsere Zusammenfassung “Coole Lernmethoden für den Unterricht” demnächst auch auf den Bücherzettel der Schüler kommt. Dann allerdings zu einem Sonderpreis. Eine Berliner Schule hat bereits zugeschlagen.

Euer Jens

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